Geteilter 4.Rang bei diesem 2-stufigen offenen Wettbewerb HOCHBAU AM HORIZONT Sämtliche Hochbauten nehmen die Weite der Landschaft auf und unterstreichen sie. Um dies zu erreichen sind die Baumassen der Halbinsel weitgehend horizontal ausgerichtet und bilden eine flache Kante über dem Wasser. Das Fehlen von Anhaltspunkten nimmt entlang der Halbinsel nach Norden zu und unterstützt die Weite.
Der Entwurf – ähnlich den Stegen, die auf den See hinausführen – bildet die Baumassen entlang eines Rückgrades ab, wobei die Dichte der Baumassen abnimmt und die Weite Richtung See zunimmt. Entlang des Rückgrates sind die jeweiligen Funktionen unter Beibehaltung der Kontinuität von Form und Materialität situiert.
Der Anfangspunkt des Rückgrats wird durch einen Turm gefasst. Er ist Aussichtsturm und gibt den Blick über das Binnenbecken hinaus weit über den offenen See frei. Er ist Informationsträger und Focus der urbanen Hafenpromenade. Er ist gut sichtbar und Anhaltspunkt für Ankommende. Die Durchlässigkeit des Turmes öffnet auf der einen Seite einen Rahmen zum See und bildet auf der anderen Seite als durchgehendes Band die Dachlandschaft entlang des Rückgrats.
Beidseitiger Nutzen Unmittelbar in Turmnähe befindet sich der Strandbadzugang als offenes Tor mit Kiosk und anschließenden Umkleiden.
Während sich das Gebäude im Süden kompakt darstellt, entwickelt sich die Gebäudestruktur nach Norden zur räumlichen Verschränkung von Innen- und Außenräumen. Während die dem Strandbad zugeordneten Funktionen Richtung West geöffnet sind, ist der YCH mit gedeckter Terrasse nach Osten geöffnet und bietet für seine Mitglieder einen intimen Freiraum mit Hafenblick. Lagerräume werden allseitig geschlossen, hingegen der Spielbereich für Dart und Tischfußball zweiseitig geöffnet. Angepasst an die Funktion werden die Umkleiden über Oberlichten belichtet. Die Orientierung des Gebäudes ist stets abwechselnd zu beiden Seiten gewählt und strukturiert die Funktionen somit räumlich.
Das eingeschossige Seerestaurant nimmt die Flucht der Gebäudezeile quer dazu auf der anderen Seite der Hafenpromenade mit Terrasse an der Seekante auf. Als verbindendes Element zwischen beiden Gebäudeteilen dienen großzügig Sitzstufen im Freiraum. Die Situierung des Gästebereiches des Seerestaurants zu See und Platz sowie die vorgelagerten Terrassenbereiche zonieren unaufdringlich eine spannende (zeitliche) Abfolge vom Frühstückscafe am Stehtisch am Hafenplatz bis zum Sonnenuntergangsdinner mit Seeblick.
Materialisierung Die Architektur des Projektes basiert auf den Elementen Holz und Glas.
Transparente Glasfronten und großzügige Schiebeelemente öffnen den Gastraum des Seerestaurants, während der Einsatz von Holz Beschattung und Behaglichkeit bietet. Das rhythmische Wechselspiel der in unterschiedlichen Abständen gesetzten vertikalen Holzlamellen aus heimischer Weißtanne zwischen kompletter Geschlossenheit und Transparenz wird über die Fassade aufgespannt.
Die primäre Tragkonstruktion wird mit Leimbinderrahmen hergestellt, die sichtbar geknickt das aus Brettschichtdeckenelementen gefertigte Dach tragen. In den Zwischenräumen der Strandbadgebäude wird der tragende Rahmen zum Sockel für die eingespannten Zaunelemente. Der Zaun als skulpturale bauliche Erweiterung des Gebäudes zoniert die Funktionen Strandbad, YCH und Halbinselzufahrt. Der Holzbau mit effizienter Gebäudehülle in den ganzjährig genutzten Bereichen mit Dreifachverglasung soll mit hohem Vorfertigungsgrad und kurzer Bauzeit, einen extensiv begrüntem Dach den ökologischen Fußabdruck noch verbessern.
Haustechnisch sollen energieeffiziente Systemkomponenten, wie z.B. die Berücksichtigung der Küchenabwärme installiert werden. Die in der Küche entstehende Abwärme wird mittels eines Plattenwärmetauschers im Lüftungsgerät zur Vorwärmung der Außenluft im Winter verwendet. Im Sommer kann die Abwärme zur Vorwärmung des Warmwassers verwendet werden.